Ersatzbeschaffung Tanklöschfahrzeug

Mit 28 Dienstjahren hatte unser Tanklöschfahrzeug 2000 der Bevölkerung unseres Löschbereiches und der Umgebung wertvolle Dienste geleistet und, zusammen mit den Kameradinnen und Kameraden, einiges an Sachwerten gerettet. Und auch, wenn trotz des hohen Alters, noch keine technischen Probleme auftraten und keine großen Reparaturen notwendig waren, entsprach das Fahrzeug aufgrund seines Alters nicht mehr dem heutigen technischen und einsatztaktischen Standard.

Mit 25 Jahren kann ein Fahrzeug dieser Größenordnung laut Förderrichtlinie ausgetauscht werden. Da einige andere Projekte in der Gemeinde Pitschgau, unter anderem die Sanierung des Rüsthauses der FF Pitschgau-Haselbach, am Programm standen, wurde die Beschaffung etwas nach hinten geschoben, auch im Hinblick darauf, dass das aktuell im Dienst stehende Fahrzeug noch keine technischen Mängel aufwies.

Unter den folgenden Links können Sie sich einen Überblick über die Aktivitäten zur Fahrzeugbeschaffung machen:

Der Projektstart

Ende 2012 startete dann aber endlich das Großprojekt „Ersatzbeschaffung Tanklöschfahrzeugâ€Å". Es wurden zunächst erste Gespräche mit verschiedenen Fahrzeugaufbauern geführt und Richtangebote eingeholt. Im Jänner 2013 erfolgten die ersten Gespräche mit der Gemeindevertretung, bei der die Finanzierungsanteile von Gemeinde und Feuerwehr auf Basis der Richtangebote und der aktuell gültigen Fördersätze des Landesfeuerwehrverbandes festgelegt wurden.

Im April 2013 fand dann eine Besprechung im Landesfeuerwehrverband zwischen Landesfeuerwehrkommando, Bereichsfeuerwehrkommando, Bürgermeister, dem Kommandanten der FF Pitschgau-Haselbach und unserem Kommandanten statt. Auf Grundlage der Mindestausrüstungsverordnung wurde festgelegt, dass unser TLFA 2000 gegen ein TLFA 1000 mit 1500 l Löschwasser, auf einem maximal 16 t schweren Fahrgestell, ausgetauscht werden kann und die entsprechende Förderung dafür gewährt werden wird. Die Verringerung der Löschwasserkapazität wurde akzeptiert, stellt diese grundsätzlich für uns eigentlich kein Problem dar. Mit dieser Menge ist das löschen eines Zimmerbrandes im Normalfall möglich, das Hydrantennetz ist in unserem Löschbereich zudem sehr gut ausgebaut und zusätzlich rückt die FF Eibiswald alarmplanmäßig bei allen größeren Einsätzen mit ihrem 4000 l Löschwasser fassenden Tanklöschfahrzeug automatisch mit aus.

Im Mai sollte der Beschluss des Landesfeuerwehrausschusses zum entsprechend dem Besprechungsergebnis eingebrachten Förderansuchen erfolgen, da aber die Zusage von Bedarfszuweisungsmitteln aus dem Büro des Landeshauptmannes fehlte bzw. es dort ein Missverständnis gab, wurde das Ansuchen zurückgestellt und konnte so vom Landesfeuerwehrausschuss erst im Oktober 2013 behandelt und letztendlich auch genehmigt werden.

Ausschreibung und Vergabe

Auch, wenn man durch die Zurückstellung des Förderantrages nun den Zeitplan nicht mehr halten konnte, wurden inzwischen vom Feuerwehrausschuss einige Fahrzeuge ähnlicher Größenordnung verschiedener Hersteller besichtigt, um das Leistungsverzeichnis entsprechend den Anforderungen an das neue Fahrzeug durch unsere Feuerwehr und der angebotenen technischen Ausstattungen der einzelnen Aufbauhersteller erstellen zu können.

 

Noch im Oktober konnte das neue Fahrzeug dann, nach Bundesvergabegesetz EU-weit, ausgeschrieben werden. Insgesamt drei Angebote wurden bis zum Ende der Angebotsfrist am 20.12.2013 abgegeben.

Um eine objektive Bewertung der Angebote durchführen zu können wurden alle drei Anbieter zu einem Fahrzeugvergleich am 11.01.2014 eingeladen. Im Zuge dieses Vergleichs konnten an Ort und Stelle sehr intensiv die einzelnen Merkmale und Funktionalitäten begutachtet werden. Tags darauf wurde die Bestbieterermittlung durchgeführt, bei welcher die Firma Rosenbauer von den Mitgliedern der Bewertungskommission, bei der Bewertung nach einem vorgegebenen Punktesystem, als Bestbieter ermittelt wurde. Sowohl qualitativ, als auch von der Funktionalität konnte die Firma Rosenbauer überzeugen, zudem hatte sie das günstigste Angebot gelegt.

 

Kosten des neuen Tanklöschfahrzeuges

Ein Fahrzeug dieser Größenordnung und mit der notwendigen Ausstattung kostet natürlich eine entsprechende Summe. Das Tanklöschfahrzeug selbst mit Aufbau und Fahrzeugausstattung sowie neu zu beschaffender Ausrüstung und Stromaggregat, Druckbelüfter und Tauchpumpen kostet knapp € 290.000,-. Davon tragen die Löschverbandsgemeinden Großradl und Pitschgau € 140.000,-, € 40.000,- die FF Hörmsdorf und € 109.900,- fließen vom Land als Förderung.

Die bereits vorhandene Ausrüstung für das neue Fahrzeug, die bereits am bisherigen TLF vorhanden war bzw. in den letzten Jahren ausgetauscht und ergänzt wurde und von diesem übernommen wird, hat einen Wert von rund € 50.000,-, welche ebenfalls aus der Wehrkassa der FF Hörmsdorf finanziert wurden.

Damit ergeben sich Gesamtkosten von rund € 340.000,- für das neue Tanklöschfahrzeug, das dann allerdings wieder mindestens 25 Jahre im Dienst der Sicherheit unserer Bevölkerung stehen wird.

Baufortschritt

Fahrgestell eingetroffen

In der Kalenderwoche 34 wurde das Fahrgestell für unser neues Tanklöschfahrzeug an die Firma Rai Technik in Steyr ausgeliefert. Dort wurde das Fahrgestell für den Aufbau als Feuerwehrfahrzeug vorbereitet.

Am 16.09.2014 wurde dieses dann ins Rosenbauerwerk nach Leonding überstellt. Nun beginnt die Fertigung des Aufbaus, welcher am 11.11.2014 mit dem Fahrgestell verheiratet werden soll. Am 12.11.2014 werden sich die Kameraden dann mitsamt der noch beizustellenden Ausrüstung auf den Weg nach Leonding machen, um bei der Rohbaubesprechung letzte Details zum Fahrzeug und die genaue Position aller im Fahrzeug zu lagernden Gerätschaften festzulegen. Das Design der Bestreifung wird ebenfalls an diesem Termin besprochen werden, um dem TLF noch den letzten optischen Schliff zu verleihen.

In weiterer Folge wird es noch rund acht Wochen dauern, bis wir das Fahrzeug dann im Zuge einer Einschulung im Rosenbauerwerk in Leonding abnehmen und übernehmen werden. Geplanter Liefertermin ist aktuell Mitte Jänner 2015, dann wird das Tanklöschfahrzeug in seine neue Heimat nach Hörmsdorf überstellt.

Rohbaubesprechung

Am 12.11.2014 machte sich eine Delegation unserer Feuerwehr um 06.00 Uhr morgens auf nach Leonding zur Rohbaubesprechung unseres neuen Tanklöschfahrzeuges.

Um 10.00 Uhr trafen wir pünktlich im Werk II der Firma Rosenbauer ein, wo wir bereits erwartet wurden. Zunächst wurde das Fahrzeug und der Aufbau, der Tags zuvor aufgesetzt wurde, begutachtet. Bei der anschließenden Besprechung wurde die gesamte Ausrüstung des Fahrzeuges durchgegangen und festgelegt, wo welches Teil im Fahrzeug gelagert werden soll.

Hier zeigte sich bereits, dass die umfangreiche Ausrüstung einiges an Geschick und Kreativität von unserem Lieferanten erfordert. Zumindest bei der Besprechung konnte alles untergebracht werden, wie sich das Ganze im Fahrzeug in der Realität gestaltet, werden die nächsten Wochen zeigen.

Im zweiten Teil wurde dann der Auftrag mit der Ausschreibung und den nachher erfolgten Zusatzfestlegungen abgeglichen. Dabei wurden noch einige Kleinigkeiten angepasst. Abschließend wurde noch das Klebedesign des Fahrzeuges besprochen. Mit einer Werksführung wurde der Tag beendet.

Der Liefertermin konnte nun auch endgültig festgesetzt werden, das neue Fahrzeug wird von Mitgliedern unserer Feuerwehr am 22.01.2015 in Leonding abgenommen, anschließend erfolgt eine Einschulung der Maschinisten und die Überstellung nach Hörmsdorf.

Fahrzeugaufbau schreitet voran

Rund zwei Wochen nach der Rohbaubesprechung am 12.11. wurde mit der Beladung unseres Fahrzeuges bei der Firma Rosenbauer in Leonding begonnen.

Inzwischen werden laufend Abstimmungen zwischen unserer Feuerwehr und den zuständigen Mitarbeitern bei Rosenbauer durchgeführt, um das Fahrzeug ganz nach unseren Wünschen auszustatten. Natürlich gibt es hier und da die Notwendigkeit Geräte anders zu platzieren, als ursprünglich gedacht, sei es, weil Geräte hinzugekommen sind, oder, weil Plan und Realität nicht hundertprozentig übereinstimmen.

Inzwischen ist bereits ein guter Teil der Gerätschaften im Fahrzeug gehaltert, die Bilder mit dem Aufbaustand vom 10.12.2014 wurden uns dankenswerterweise von der Firma Rosenbauer zur Verfügung gestellt.

Am 13.01.2015 soll das TLF typisiert werden, daraufhin werden bereits die Fahrzeugpapiere an die Feuerwehr übermittelt, damit einer Anmeldung nichts mehr im Wege steht und die Kennzeichen bei der Abholung am 22.01. bereits montiert werden können.

 

Aufbau des Tanklöschfahrzeuges fertig gestellt

In der Kalenderwoche 3 wurden am neuen Tanklöschfahrzeug die finalen Arbeiten bei der Firma Rosenbauer durchgeführt.

Anfang der Woche wurde das Fahrzeug typisiert, die Papiere sind inzwischen bei der Feuerwehr eingetroffen und das Fahrzeug angemeldet, die Kennzeichentafeln mit der Nummer DL 264 FF liegen bereit.

Im Laufe der Woche wurden noch Arbeiten am Funk durchgeführt und das Funkgerät, das inzwischen aus dem aktuellen TLF ausgebaut und an die Firma Rosenbauer versandt wurde, eingebaut.

Gegen Ende der Woche wurde dem Fahrzeug mit der Beklebung der letzte Schliff gegeben und bis auf wenige Kleinigkeiten ist es nun fertig gestellt.

Am 22.01.2015 machen sich einige Maschinisten auf den Weg, um das neue Fahrzeug abzunehmen, sich einschulen zu lassen und es am Nachmittag nach Hörmdorf zu überstellen, wo es gegen 19.00 Uhr eintreffen wird.

Neues Tanklöschfahrzeug eingetroffen

Am 22.01.2015 war es soweit. Sechs Maschinisten machten sich um 05.00 Uhr morgens auf den Weg nach Leonding, um das neue TLF abzuholen.

Im Werk II der Firma Rosenbauer angekommen, wurde zunächst das Fahrzeug abgenommen und kontrolliert, ob alle bestellten Optionen und Geräte vorhanden sind sowie, ob alle beigestellten Geräte im Fahrzeug gehaltert wurden.

In weiterer Folge folgte die Einschulung auf das Fahrzeug und auf die feuerwehrtechnische Ausstattung. Die Maschinisten hatten dabei Gelegenheit die Pumpe und alle weiteren eingebauten Gerätschaften wie etwa den Lichtmast, praktisch zu beüben.

Um 15.00 Uhr startete man dann Richtung Heimat, wo das neue Fahrzeug, nachdem es noch aufgetankt wurde, kurz nach 19.15 Uhr beim Rüsthaus eintraf. Zahlreiche Kameradinnen und Kameraden empfingen das neue Fahrzeug mit einem Feuerwerk. Neben den Feuerwehrleuten ließen es sich auch der Regierungskommisär der Marktgemeinde Eibiswald Josef Aldrian, Beirat Werner Zuschnegg, Bürgermeister a.D. Karl Schober und Gemeindekassier a.D. Erwin Gaich, aber auch einige Bewohner unseres Löschbereiches nicht nehmen, beim Empfang dabei zu sein.

Nach etwas mehr als zwei Jahren konnte somit das Großprojekt umgesetzt werden, alle Besucher an diesem Abend zeigten sich von der Ausrüstung und Ausstattung begeistert. Immerhin liegen zwischen der Anschaffung des letzten Tanklöschfahrzeuges und dem neuen Fahrzeug 28 Jahre, damit stellt das neue Fahrzeug einen großen einsatztaktischen und technischen Fortschritt für unsere Feuerwehr dar.