2-Tages-Übung 2008

2-Tages-Übung 2008

Zur bereits vierten 2-Tages-Übung trafen sich 15 Jugendliche, junge Aktive und Betreuer der Freiwilligen Feuerwehr Hörmsdorf am 09.08.2008. Auch heuer sollte wieder eine Mischung aus Ausbildung, gemeinsamer Freizeitgestaltung und unangekündigten Übungseinsätzen das Wochenende für die Jugendlichen unvergesslich machen. Um 07.30 Uhr hieß es antreten beim Rüsthaus. Nach der Ausgabe der Tagesbefehle wurden die Jugendlichen den beiden taktischen Fahrzeugen zugeteilt und inspizierten anschließend gemeinsam mit den eingeteilten Gruppenkommandanten und Maschinisten die Fahrzeuge.

Auch der erste Übungseinsatz ließ nicht lange auf sich warten. Gegen 09.00 Uhr lautete die erste Alarmmeldung für die Feuerwehrjugend "Ölspur in Hörmsdorf". Am Einsatzort angekommen stellte der Einsatzleiter fest, dass Treibstoff aus einem Fahrzeug austritt und droht in einen Regenwasserkanal zu rinnen. Die TLF-Gruppe wurde damit beauftragt ein weiteres Eintreten der Flüssigkeit in den Kanal zu verhindern und die Ölspur zu binden, während die KLF Gruppe die Einsatzstelle absicherte und nach Aufstellung der Lotsen beim Binden des Treibstoffes half.

Der weitere Vormittag wurde durch Ausbildung bestimmt. Dazu wurden drei Gruppen gebildet, welchen auf drei Stationen verschiedenste Ausbildungsinhalte vermittelt wurde. Auf der ersten Station wurden durch Jugendbeauftragte LM Kathrin Kribernegg die Dienstgrade in der Feuerwehr geschult. Die zweite Station beinhaltete das Formalexerzieren, welches durch die jeweiligen Gruppenkommandanten bereits in Hinblick auf den Wissenstest nach den Vorgaben des Landesfeuerwehrverbandes den Jugendlichen näher gebracht wurde. Die dritte Station galt es ebenfalls wieder selbst zu bewältigen, auf dieser konnten sich die einzelnen Gruppen, natürlich unter fachkundiger Mithilfe einiger Mitglieder welche bereits das Feuerwehrleistungsabzeichen in Silber erworben haben, auf den für Nachmittag geplanten Kuppelbewerb vorbereiten.

Noch vor dem Mittagessen erfolgte um 11.30 Uhr die Alarmierung zum zweiten Einsatz. Einsatzgrund war diesmal ein Verkehrsunfall, bei welchem ein PKW in Feisternitz von der Straße abgekommen war. Vor Ort wurde die TLF-Gruppe mit dem Absichern des Einsatzortes, dem Aufbau des Brandschutzes und der Menschenrettung beauftragt, die KLF Gruppe bereitete die anschließende Fahrzeugbergung vor, dazu musste das KLF Seilwindenseil umgelenkt werden, was wiederum das kräfteraubende Setzen einer Freilandverankerung erforderte. Aber auch die Menschenrettung gestaltete sich nicht weniger schwierig, so war die Fahrertür verklemmt und die Beifahrertür von innen versperrt. Ducrh das heruntergekurbelte Fenster der Fahrertür wurde der Verletzte zuerst geschützt und anschließend die Scheibe der Beifahrertür eingeschlagen um die Menschenrettung durchführen zu können. Unter Mithilfe der Gruppenkommandanten und Maschinisten konnten alle Aufgaben erfolgreich bewältigt und nach rund einer Stunde wieder ins Rüsthaus eingerückt werden.

Nach dem Mittagessen, welches im benachbarten Romantikhof Kiefer eingenommen und dankenswerter Weise von der Gemeinde Pitschgau übernommen wurde, fand dann der Kuppelbewerb statt. Als Preis winkte den teilnehmenden Jugendlichen die Befreiung vom abendlichen Putzdienst. Beim Bewerb konnte schließlich die Gruppe von LM Siegfried Maier mehr als nur überzeugen und weit vor den beiden anderen Gruppen mit einer Zeit von knapp über 50 sec. gewinnen.

Um 15.00 Uhr hieß es bereits wieder Alarm. Ein Dachstuhlbrand in Hörmsdorf war diesmal der Grund für die Alarmierung. Vor Ort wurde die TLF-Gruppe mit dem Erstangriff mittels zweier C-Rohre beauftragt. Die KLF-Gruppe musste für die Wasserversorgung aus der vorbeifließenden Saggau sorgen.Ein technisches Gebrechen an einem Saugschlauch sorgte zwar für Verzögerung bei der Wasserzubringung, die Jugendlichen führten ihre Aufgaben dennoch sehr gewissenhaft aus.

Das für Nachmittag geplante Volleyball spielen fiel leider ins Wasser, großer Regen blieb glücklicherweise aus, der Volleyballplatz war aber nicht benutzbar, so musste man sich im Rüsthaus beschäftigen, was aber nicht schwer fiel.

Für einiges Rätselraten bereits auf der Anfahrt sorgte gegen 17.15 Uhr die Alarmierung zu einer Tierrettung in Feisternitz. Am Einsatzort konnte der nähere Einsatzgrund festgestellt werden. Eine Plüschkatze hatte es sich auf einem Baum in rund sechs Meter Höhe gemütlich gemacht und konnte diesen naturgemäß nicht selbst verlassen. Unter Zuhilfenahme der zweiteiligen Schiebeleiter konnte die Katze aber schnell aus ihrer misslichen Lage befreit werden.

Zu Eigenversorgern wurden die Teilnehmer dieser Übung am Samstag Abend, gemeinsam wurde Toast zubereitet. Nach dem Abendessen und dem Zusammenräumen und Reinigen der Räume ging es zum Sportverein Pitschgau, welcher uns dankenswerterweise die Duschen zur Verfügung stellte. Den Abschluss des Abends bildete der Film "Alvin und die Chipmunks", welcher im Saal des Rüsthaus über Videobeamer vorgeführt wurde. Anschließend hieß es Nachtruhe.

Für die erste Unterbrechung der Nachtruhe sorgte die Alarmierung zu einem Mülltonnenbrand um 00.50 Uhr. Einigen Jugendlichen merkte man doch an, dass sie so etwas nicht gewohnt sind, entsprechend agierten sie auch beim umkleiden und ausrücken. Der Brand selbst konnte rasch mittels HD-Rohr gelöscht werden.

Für etwas mehr Action sorgte dann um 02.00 Uhr, kurz nachdem man vom letzten Einsatz eingerückt war, der Übungseinsatz bei einem Fahrzeugbrand. Um den Jugendlichen auch die Möglichkeit zu bieten einen Schaumangriff zu beüben wurde beschlossen das brennende Fahrzeug mit Schaum zu löschen. Sicherheitshalber wurde von der KLF Gruppe parallel zum Schaumangriff der TLF-Gruppe eine Zubringleitung von einem nahe gelegenen Hydranten aufgebaut. Bereits nach kurzer Zeit war das Fahrzeug mit einem Schaumteppich überzogen und es konnte "Brand aus" gegeben werden. Um ca. 03.00 Uhr konnte die Nachtruhe, nach dem Versorgen der Gerätschaften und dem wieder herstellen der Einsatzbereitschaft, ohne weitere Unterbrechung fortgesetzt werden.

Nach der anscheinend doch etwas zu frühen Tagwache um 06.00 Uhr, dem Frühstück, der Befehlsausgabe, sowie dem Reinigen des Quartiers wurde um 08.00 Uhr eine Schulung zum Thema Gefahren an der Einsatzstelle durchgeführt. Dazu wurde der Mannschaft das Schulungsvideo des österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes zum Thema vorgeführt, in welchem die wichtigsten Merkregeln für Feuerwehrmänner im Einsatz vorgestellt werden.

Kurz nach Ende des Schulungsvideos kam es zum nächsten Übungseinsatz. Gemeldet wurde eine eingeklemmte Person beim Bauhof der Gemeinde Pitschgau. Vor Ort fand der Einsatzleiter eine unter dem Sperrmüllcontainer eingeklemmte Person vor. Gleichzeitig war dies auch der erste Einsatz für eine unserer zwei neuen Übungspuppen, welche selbst angefertigt wurden. Umgehend wurde die Menschenrettung mittels Hebekissen durch die KLF-Gruppe vorbereitet, die TLF-Gruppe richtete inzwischen Schaufel- und Korbtrage im Bereitstellungsraum her, um nach dem Heben des Containers eine schonende Rettung durchzuführen. Nach rund einer halben Stunde war unsere "Zenzi" gerettet und die Gerätschaften wieder versorgt.

Um 10.00 Uhr wurde laut Plan mit einem kleinen motorisierten Orientierungsmarsch im Löschbereich unserer Feuerwehr fortgefahren. Die drei Gruppen, welche bereits am Vortag zum Kuppelbewerb angetreten waren, maßen sich diesmal in dieser Disziplin. Beim etwas mehr als eine Stunde dauernden Marsch waren nach Wegbeschreibung mehrere markante Punkte anzufahren und auf diesen Stationen einzelne Aufgaben zu lösen bzw. Fragen nach örtlichen Gegebenheiten zu beantworten. Diesmal konnte sich die Gruppe mit BM Hans Jürgen Novak als Gruppenkommandant knapp vor der Gruppe unseres Atemschutzbeauftragten OLM Franz Kotnik behaupten.

Nach der Pizza zu Mittag und der obligatorischen Reinigung der Räumlichkeiten im Rüsthaus wurde zu Mittag ein kleiner Verdauungsspaziergang durch Hörmsdorf unternommen. Einziger Unterschied zu einem normalen Spaziergang: Es wurde in Zweierreihe im Schritt marschiert.

Um 14.00 Uhr begann die Erste Hilfe Schulung unter der fachlich kompetenten Leitung unserer Jugendbeauftragten, welche beruflich gerade ihre Ausbildung als Krankenschwester absolviert.

Leider wurde die Schulung um 14.30 Uhr für den letzten Übungseinsatz dieser 2-Tages-Übung unterbrochen. Die Alarmmeldung lautete verschüttete Person auf der Kowaldhöhe beim Lagerplatz der Gemeinde Pitschgau. Nach dem Aufpacken sämtlicher vorhandener Schaufeln, Hauen und Krampen auf den Anhänger erfolgte der Anmarsch zum Einsatzort. Dort wurde großflächig und mit entsprechender Vorsicht mit der Suche nach dem Verschütteten begonnen. Tatsächlich konnte 5-10 Minuten nach Begin der Arbeiten die Person lokalisiert und anschließend in schweißtreibernder Arbeit befreit werden. Hier war unsere zweite neue Übungspuppe "Karl" im Einsatz, welcher zwei Tage zuvor hier vergraben wurde. Aufgrund seiner Größe und seines Gewichtes von rund 80 kg war die Arbeit bei diesem Einsatz entsprechend schwierig für die Jugendlichen.

Mit diesem Einsatz ging die 2-Tages-Übung nun endgültig zu Ende. Nach dem Zusammenräumen des Quartiers, dem Reinigen der Gerätschaften und dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft ging die kurze Abschlusskundgebung über die Bühne. Zum Abschluss wurden noch alle beteiligten Übungsbeauftragten, welche zu jeder Tages- und Nachtzeit die Einsatzübungen organisierten zu einer kleinen Jause eingeladen.